Georges Soros wurde am 12. August 1930 in Budapest als Sohn eines Schriftstellers geboren. Er studierte Ökonomie in London und war jahrzehntelang ein erfolgreicher Spekulant. Jetzt, mit 90 Jahren, ist er einer der reichsten Menschen der Welt, dessen Vermögen auf rund 25 Milliarden US-Dollar geschätzt wird, und zu seinem Tagewerk gehört es, ein weltweites Netzwerk von politischen Einflussorganisationen zu lenken.

Er war maßgeblicher Initiator der „orangenen Revolution“ in der Ukraine, die zahllose Menschenleben gekostet hat und Kiew in eine Konfrontation mit Moskau führte, von der bis heute Gefahren für den Frieden in Europa ausgehen. Besonders engagiert sind Soros‘ Organisationen in Russland, Ungarn, Deutschland und selbstverständlich in den USA. Soros lebt seit 1956 in New York und gilt als Urgestein jener Personengruppe, die unter dem Begriff des „amerikanischen Ostküsten-Establishments“ zusammengefasst wird.

Bemerkenswert ist die Offenheit, mit der Soros Geld einsetzt, um bestimmte politische Ziele zu befördern. Das Mandat hierfür bezieht er nach seinem Selbstverständnis aus seiner intellektuellen Überlegenheit, denn: „Ich habe in meinem Leben einen Denkansatz gefunden, mit dem ich ein klein wenig vorausschauender bin als die Allgemeinheit.“ – Das kann nicht jeder von sich sagen. Ein Votum durch das Volk beispielsweise im Rahmen demokratischer Wahlen wird dadurch offenbar überflüssig.

Seine jüngste milde Gabe sind 220 Millionen US-Dollar für die Gleichstellung ethnischer Minderheiten in den USA, insbesondere der Schwarzen. Den Kadern von „Black Lives Matter“ dürfte also so schnell die Motivation für ihre Kampagnen nicht ausgehen. Viele von ihnen müssen keinem schnöden Broterwerb nachgehen, sondern dürfen sich Vollzeit der politischen Agitation widmen, dank der Großzügigkeit von George Soros.

Dabei hat der Mann durchaus eine gute Beobachtungsgabe. Die Politik Angela Merkels bewertet er mit dem Satz: „Merkel tut ihr Bestes, aber sie stößt auf tief sitzende kulturelle Gegenwehr.“ Müsste er ihr ein Arbeitszeugnis schreiben, dann würde darin stehen: „Sie hat sich stets bemüht, die ihr übertragenen Aufgaben gewissenhaft zu erfüllen.“ In der freien Wirtschaft wäre das ein Karrierekiller. In der Politik ist es ein Empfehlungsschreiben für die Übernahme höherer Weihen in der EU.

Indirekt lobt Soros damit auch SIE, lieber Leser (m/w), und MICH. WIR sind die „tiefsitzende kulturelle Gegenwehr“. An uns ist Merkel gescheitert, jetzt schon, sie weiß es nur noch nicht. Aber Soros weiß es.

Der bekannte deutsche Jurist Carl Schmitt hatte keine Gelegenheit, Soros kennenzulernen. Aber genau dessen Typus hatte er offenbar vor Augen, als er feststellte: „Wer ‚Menscheit‘ sagt, will betrügen“. Soros kämpft seinem Selbstverständnis nach für die Rettung und für das Wohl der gesamten Menschheit. Wer sich ihm entgegenstellt, muss folgerichtig ein Unmensch sein. Genau diese Grundhaltung lacht uns täglich aus dem Fernsehgerät an, und sie schreit uns an in der Presse und im Rundfunk. Da ist keine echte Diskussion möglich. Die Demokratie im Sinne von Soros & Co. ist eine Farce.

Der Arm dieses Mannes reicht weit. Aber nicht weit genug, um die „tief sitzende kulturelle Gegenwehr“ zu überwinden.

Foto oben: George Soros 2018, CC-Lizenz, Niccolò Caranti

George Soros wird 90

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